Donnerstag, 4. Oktober 2012

Haarplauderei Teil 2 - Böse Silikone (oder etwa nicht?)


Und weiter gehts mit meiner Haarplauderei Reihe...

Heute möchte ich mal meine Meinung zum Thema Silikonhaltige und Silikonfreie Haarpflege kundt tun.
Ich denke erklären muss nicht  ausführlich was silikonfrei / haltig bedeutet. Meiner Meinung nach wird dieses Thema sowieso schon viel zu sehr breit getreten. 
Falls doch jemand Einzelheiten erfahren möchte könnt Ihr gerne Fragen. Empfehlen kann ich aber auch das Haarforum. Dort findet ihr Informationen zu den verschiedensten Reinigungsmethoden oder Erklärungen zu den einzelnen Inhaltsstoffen.

Was viele immer vergessen zu scheinen, ist die Tatsache, das keine Haarstruktur der anderen gleicht und jede Struktur seine eigene Pflegebedürfnisse hat. Was also mir gut tut, kann für einem anderen eher von Nachteil sein. Jeder muss selbst probieren mit welcher Methode und welchen Produkten er zurecht kommt.


Die Beschaffenheit der Haare:

 Gesundes Haar mit eng anliegender Schuppenschicht. Rechts: Strapaziertes Haar. Die äußere Schuppenschicht spreizt sich ab. (Quelle Stiftung Warentest)

Die Haare sind in einer Tannenzapfen ähnlichen Struktur aufgebaut.
Je nach Haarbeschaffenheit und Zustand des Haares liegen die einzelnen Schichten Idealerweise glatt an. Das Haar sieht glänzend und gesund aus. Durch Shampoos mit z.B. scharfen Tensiden, Kämmen der nassen Haaren etc. werden diese Schichten jedoch aufgeraut. Dass Haar sieht glanzlos und spröde aus und wird viel angreifbarer für chemische oder mechanische Belastungen wie föhnen, färben und kämmen. Wodurch wiederum die Haarsubtanz verloren geht. Das Haar sieht dünn und kaputt aus.


Probleme fangen bei der Reinigung an

Die Industrie kam folglich auf die Idee, Spülungen mit Silikon herzustellen. Das Silikon ist so beschaffen, dass wirklich jede einzelne Schuppenschicht umhüllt, Risse aufgefüllt und die Haarstruktur wieder glatter wird. Im Umkehrschluss denkt man sich nun, wenn man die Schuppenschicht wieder mit Silikonen verschließt (Badezimmerfugen werden ja so auch abgedichtet) dann ist das Haar wieder belastbarer. Nur verhält sich Silikon auf den Haaren so, wie auf den Badezimmerfugen. Je mehr Fugenmittel man aufträgt, desto mehr lagert sich an den Fugen ab und die Silikonschicht lässt nichts mehr durch. Dadurch, dass sich nun reichlich Silikon um die Haarfasern angelagert hat, dringt keine Pflege mehr durch. Die einzelnen Haare sind dicht versiegelt. Da es sich bei Haaren aber um tote Substanz handelt , sollte diese hin und wieder mit Feuchtigkeit und Pflege versorgt werden . Eine Dauerhafte „Schutzschicht“ durch das Silikon ist also auf Dauer nicht ideal.


Unterscheidung von Silikonen

Eine dauerhafte Anlagerung von Silikonen muss aber nicht sein, da es unterschiedliche Silikone gibt. Es gibt die auswaschbaren, bedingt auswaschbaren und nicht auswaschbaren Silikone. 
Zu den nicht auswaschbaren Silikonen gehören u.a. Cyclopentasiloxane, Dimethicone, Dimethiconol, Stearyl Dimethicone etc.. Diese Silikone sind sehr hartnäckig und nur schwer aus den Haaren zu bekommen. Da hilft meistens nur mehrfache Anwendung einer sauren Rinse und viel Geduld.

Bedingt wasserlöslich sind z.B. Amodimethicone, Behenoxy Dimethicone, Stearoxy Dimethicone. Nach ein bis zweimaliger Anwendung eines Reinigungsshampoo werden diese ausgepült.

Zu den wasserlöslichen Silikone gehören Trideceth-12, Dimethicone Copolyo, Cetrimonium Chloride, Dimethicone copolyol, Hydrolyzed Wheat Protein, Hydroxypropyl, Polysiloxane, Lauryl methicone copolyol. Diese Art von Silikonen werden bei der nächsten Shampooanwendung herausgewaschen.


Gesunde Kopfhaut das A & O

Das Silikon dichtet aber nicht nur die Haarstruktur ab, sondern es kleistert auch die Kopfhaut zu. Viele haben dadurch, ohne es zu wissen, Probleme mit der Kopfhaut. Die Kopfhaut kann nicht mehr richtig atmen und verstopft die Poren. Folglich gibt es Probleme wie z.b. Haarausfall, juckende, gereizte oder fettige Kopfhaut. Denn die Kopfhaut kann nicht mehr „atmen“ weil sie vollgestopft ist. Es ist aber sehr wichtig das die Kopfhaut frei atmen kann, damit die Haarwurzeln ausreichend versorgt werden. Denn gesunde Haare fangen an der Wurzel an.

Daran ist aber nicht nur das Silikon schuld. Auch zu scharfe Tenside entfetten die Haare und die Kopfhaut einfach zu stark. Es können somit vermehrt Schuppen entstehen und die Längen der Haare austrocknen. Den Tensiden wird  meiner Meinung nach, viel zu wenig Beachtung geschenkt. 
Zu den starken Tensiden gehört u.a. Sodium Laureth Sulfat. Dies ist ein sehr stark entfettendes Tensid, das in fast allen herkömmlichen Shampoos vorkommt. 
 Zu den milden Tensiden gehören Sodium  Cocoyl Glutamate oder Coco Glucoside. Diese sind auf Zuckerbasis und sind sehr Kopfhautverträglich. Die Kopfhaut wird dabei sanft aber gründlich gereinigt, trocknet aber die Längen nicht so aus. Diese Stoffe sind aber deutlich teurer und werden daher weniger eingesetzt. Zu Empfehlen ist z.B. das Balea med Ultra Sensitiv Shampoo.


Der Hype im Selbstversuch

Nun wurde also der Hype um Silikonfreie Pflegemittel ausgelöst. Plötzlich hielten alle Silikon für böse. Naturkosmetik war der heilige Gral.  Macht ja, wie die o.g. Erläuterung zeigt auch Sinn. Wenn also keine Silikone drin sind, muss es den Haaren wieder gut gehen!? Denkste!!!

Auch ich bin dem Silikonfreie-Hype verfallen und bin auf Naturkosmetik umgestiegen, denn in NK dürfen keine Silikone enthalten sein. Naturkosmetik macht ans sich schon Sinn wenn man meiner Meinung nach auf den Umweltaspekt achtet. Naturkosmetik ist biologisch abbaubar.

Den Haaren hilft es allerdings nicht zwangsläufig. Ich habe ein halbes Jahr Naturkosmetik verwendet. Bin also auf Alverde, Lush, Lavera und was es sonst so gibt umgestiegen. Ich muss sagen meinen Haaren ging es anfangs sehr sehr gut. Meine Haare wurde glatt, geschmeidig und hatten wahnsinnig Volumen. Ich wurde zu einer Verfechterin von Naturkosmetik. 
Nach einiger Zeit bemerkte ich aber wie meine Haare abbrachen und ausfielen. So hatte ich mir das ja nicht gedacht. Einige sprachen ja auch von Build-ups und ähnlichem. Damit hatte ich keine Probleme, nur brachen mir die Haare massenweise ab. Also bin ich wieder auf konventionelle Kosmetik umgestiegen. Aber auch da fingen mit der Zeit die Probleme an. Meine Haare wurde trocken, störrisch und ich bekam Spliss.


"Silikon wechsel Dich"
Ich kam schließlich auf die Idee, meine Pflege Phasenweise umzustellen bzw. zu mischen.

Ich achte darauf, möglichst immer Silikonfreie Shampoos mit  milden Tensiden zu verwenden, damit meine Kopfhaut und die Haarwurzeln gestärkt bleiben. Nur ab und zu benutze ich Sili-Shampoos. Ich verwende nach der Reinigung Silikonhaltige Spülungen. 

Wenn ich jedoch  merke meine Haare trocknen wieder aus und werden spröde vom Silikon, setze ich eine Phase mit komplett Silikonfreier Pflege ein. D.h. in dieser Phase verwende ich nur komplett silikonfreie Produkte. In dieser Zeit können meine Haare also wieder ordentlich pflege aufnehmen. 

Hab ich das Gefühl meine Haare haben genug  pflege aufgenommen greife ich wieder zu silikonhaltige Spülungen oder Leave-in zurück, um meine Haare wieder zeitlang einen Schutz zu geben. Diese Phasen versuche ich regelmäßig abzuwechseln.

Im Moment probiere ich allerdings noch aus wie lange ich eine Phase halten kann und die perfekten Produkte habe ich derzeit auch noch nicht gefunden. Aber der Wechsel zwischen Silifrei und Silihaltig funktioniert einfach am besten für mich. Daher kann ich absolut nicht verstehen, wie ich es auch schon oft bei Bloggern gesehen habe, wie man sich gegenseitig angreifen kann, wenn man sich nur für die eine oder andere Variante entschieden hat. Bei manchen funktioniert es komplett auf Sili zu verzichten aber viele brauchen einfach den Schutz, welche das Silikon bietet.

Ich habe mich vor kurzem mit meiner Hautärtztin über das Thema unterhalten und sie bestätigte mir das es eine sehr gute Methode ist die Pflege zu mischen. Aber dies, wie gesagt auf den Haartyp ankommt.

Fazit:

Silikon ist auf Dauer schädlich bzw. es lässt keine Pflege mehr ran. Folglich werden die Haare trocken und spröde, was wiederum durch verschiedenste Belastungen zu Spliss und Haarbruch führen kann.
Silikon hilft (in Maßen), die Haarschicht zu schützen und zu stabilisieren.
Wenn schon Silikon auf Dauer verwendet wird, dann sollte man möglichst auf auswaschbare Silikone achten. Diese sind meist in Produkten aus dem Friseurbedarf enthalten.

Der Verzicht auf Silikonfreie Produkte kann unter Umständen auch zu Problemen führen und verträgt nicht jedes Haar. Haarbruch und Spliss kann durch die fehlende Silikonschutzschicht häufiger auftreten.
Ich empfehle daher die Methode mit dem Wechsel auszuprobieren.
Wer allerdings mit der ein ODER anderen Methode zurecht kommt und super Erfolge damit erzielt , den kann ich nur beglückwünschen und ist zu beneiden  :-)

Auch wenn der Text etwas lang geworden ist, ist es mir wichtig möglichst viele Aspekte unter einem Hut zu bringen und die Dinge von allen Seiten zu beleuchten.

Ich würde mich über einen Kommentar freuen, z.B. wie eure Haarpflege aussieht, ob ihr sie mischt oder eine Verfechterin einer ganz bestimmten Methode seid!!!

Liebste Grüße :-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bitte lösche doch Deine inzwischen total veralteten Beiträge, die gar nicht mehr relevant sind, Beispiel Silikone.

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